Mit selbst betriebenen Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen im Stadtgebiet will Wiesmoor Geld verdienen. Damit möchte man auch zum Abbau des kommunalen Schuldenberges beitragen, wünscht sich die SPD.
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Wiesmoor –
Die Stadt Wiesmoor soll in Freiflächen-Photovoltaikanlagen investieren, um daraus zusätzliche Einnahmen zu generieren. Diesen, in Zeiten klammer Kassen sinnvoll erscheinenden Vorschlag unterbreitete die SPD-Fraktion, sodass sich jetzt der Stadtrat mit diesem Thema beschäftigte.
„In den Haushalt für 2024 sollten 20.000 Euro eingestellt werden, um ein umfassendes Konzept und einen Plan zur langfristigen Investition in Freiflächen-Photovoltaikanlagen erstellen zu können“, erläuterte Sozialdemokrat Thomas Wright in der Sitzung. Hier könnten bereits alle notwendigen Aspekte von der Standortauswahl bis zu den Finanzprognosen abgedeckt werden. Man wünsche sich, dass die Stadt als Betreiber und Investor auftritt, um die Renditen von möglichen zwölf Prozent nutzen zu können. „Dies kann langfristig zum Schuldenabbau beitragen.“
Wright skizzierte das Prozedere aus seiner Sicht: „Es müssten zunächst höhere Kredite aufgenommen werden, aber bei aktuellen Amortisierungszeiten von unter zehn Jahren führt dies langfristig zu einem positiven Ergebnis.“ Außerdem entspreche der Ausbau Erneuerbarer Energien nicht nur den ökologischen Zielen der Blumenstadt, sondern trage ebenfalls zur Verringerung der CO
-Bilanz bei.
Indem die Stadt selbst als Betreiber auftritt, habe der Stadtrat mehr Kontrolle über den gesamten Prozess; man könne langfristig von den erwirtschafteten Gewinnen profitieren, ist sich der Sozialdemokrat sicher. Das Konzept für Freiflächen-Photovoltaikanlagen im Stadtgebiet lege die „Grundlage für eine fundierte Entscheidung über die zukünftigen Investitionen in Freiflächen-Photovoltaikanlagen“, unterstrich Thomas Wright in seinen Ausführungen. Die SPD freue sich, dass der Antrag bei Verwaltung und einigen anderen Fraktionen und Gruppen grundsätzlich befürwortet wird.
Auch Bürgermeister Sven Lübbers begrüßte den Vorstoß. Bevor weitere Entscheidungen getroffen werden, müssten allerdings entsprechende Wirtschaftlichkeitsberechnungen vorgenommen werden. „Die Wertschöpfung muss in unserer Stadt bleiben.“ Dies gelte ebenso für den Bereich Windkraftanlagen und Repowering in Hinrichsfehn. Wie bereits im Arbeitskreis für Haushalt und Finanzen erläutert, wolle man diese Angelegenheit zur Tochterfirma der Luftkurort Wiesmoor Touristik GmbH (LWTG) geben, die gegründet wurde, um genau solche Aufgaben zu übernehmen. „Diese Firma soll unter der neuen Geschäftsführung mit Leben erfüllt werden“, betonte Lübbers.
Diesem Ansinnen folgten die Stadtratsmitglieder einstimmig. Zuvor hatte Klaus Dieter Reder (CDU) gefordert, dass zunächst konkrete Überlegungen vorliegen müssten; Edgar Weiss (FBW) lehnte derartige Investitionen ab.